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Titel | Gender-Mainstreaming in der Kinder- und Jugendarbeit |
Name der ForscherInnen | Prof. Dr. Lotte Rose |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit |
Stichworte | Gender Mainstreaming, Jugendarbeit |
Kurzbeschreibung | In den Richtlinien des Kinder- und Jugendplanes des Bundes heißt es seit kurzem, 'dass die Gleichstellung von Mädchen und Jungen als durchgängiges Leitprinzip gefördert wird (Gender-Mainstreaming)'. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Frauen und Jugend eine Expertise zum Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendarbeit vergeben. Sie rekonstruiert zunächst den mit Gender Mainstreaming verbundenen geschlechterpolitischen Paradigmenwechsel und die aktuellen Konfliktlinien und Kontroversen darum. Des weiteren zeichnet sie in ihrem Hauptteil die immanenten Begrenzungen der bisherigen Geschlechterdebatte und Geschlechterpraxis in der Kinder- und Jugendarbeit nach, die ein erfolgreiches Gender Mainstreaming bisher eher verhindern. Schlüsselthemen sind hierbei vor allem: das polarisierend-konfrontative Muster der bisherigen Geschlechterdebatte, die zu einfachen, holzschnittartigen dichotomisierenden Handhabungen der Geschlechterkategorie, das unzureichende empirische Wissen zu den überaus vielfältigen und sich ständig verändernden Mädchen- und Jungenwelten, die fehlende konsequente Einbeziehung der Perspektive der betroffenen Kinder und Jugendlichen und die Reduktion der gleichstellungsfördernden 'Genderpraxis' auf Mädchengruppenarbeit und Jungengruppenarbeit. Auf dieser Basis werden diskursive und praktische Entwicklungsnotwendigkeiten herausgearbeitet, die Gender Mainstreaming zu einem breit konsensfähigen, institutionell getragenen, integrierten und vitalen Leitkonzept in der Kinder- und Jugendarbeit machen können. Hierzu gehören vor allem: die Bereitschaft, gewohnte Deutungsmuster zum Geschlechterverhältnis loszulassen, der genaue empirische Blick, die suchend-offene Haltung, eine interdisziplinäre und intergeschlechtliche Dialogfähigkeit, eine gleichstellungsfördernde Kinder- und Jugendarbeitspraxis, die mehr umfasst als die etablierten geschlechtshomogenen Gruppenarbeitskonzepte. |
Finanzierung, Fördermittel | Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend |
Laufzeit | 03/2002-09/2002 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Rose, Lotte (2003): Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendarbeit. Beltz, Weinheim, Basel, Berlin (Neuauflage 2004) |
Kontakt | Prof. Dr. Lotte Rose Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main rose@fb4.fra-uas.de |