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Titel | Begleitforschung des Pilotprogramms 'MädchenStärken' |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Lotte Rose, Dr. Margitta Kunert-Zier, KaBiaRa Soziale Evaluationen |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 |
Kooperationspartner | KaBiaRa Soziale Evaluationen (Frankfurt) |
Stichworte | Mädchenarbeit, Mädchensport, Kinder- und Jugendarbeit |
Kurzbeschreibung | „MädchenStärken” ist ein gemeinsames Programm der DeutschenKinder- und Jugendstiftung (DKJS) und des Sportartikelherstellers Nike. Es will Mädchen und junge Frauen motivieren, sich durch Sport öffentliche Räume zu erobern und gegen die immer noch vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen im Sport wirken. Die Pilotphase, die 2004 mit sechs ausgewählten Projekten an verschiedenen Standorten des Bundesgebietes und mit verschiedenen Praxismedien (Straßenfußball, Klettern, Skaten, BMX-Fahren, Breakdance u. ä.) durchgeführt worden war, wurde wissenschaftlich evaluiert. Als Untersuchungsmaterial dienten die reichhaltigen Projektmaterialien (Konzeptentwürfe, Protokolle, Projektpräsentationen, Zeitungs- und Filmberichte) und die Daten von zwei teilstandardisierten Befragungen der Mädchen und jungen Frauen wie auch der Fachkräfte der Projekte, die zu Beginn und zum Ende der Pilotphase durchgeführt wurden. Die Evaluation der Pilotphase erbrachte folgende Ergebnisse: • 70% der befragten Mädchen fühlen sich in ihren neuen Sportaktivitäten nicht angemessen bzw. gar nicht von Erwachsenen anerkannt. • In Jugendfreizeiteinrichtungen sollten Mädchenprojekte nicht ohne parallel installierte Jungenprojekte eingeführt werden, ansonsten kommt es zu erheblichen Konflikten mit den männlichen Nutzern der Einrichtung, die das Personal stark beanspruchen. • Es scheint so, als würden Fachkräfte Mädchen oft unterschätzen. Viele Fachkräfte meldeten zurück, dass sie überrascht waren über die Bewegungsfreude, Bewegungsfertigkeiten und Risikokompetenzen der Mädchen. • Das Erlebnis der Konkurrenz wird von den Teilnehmerinnen positiv hervorgehoben. In dem Bestreben, Mädchen untereinander Nähe und Solidarität zu vermitteln, wurde jedoch bislang in der Mädchen(sport)pädagogik das Thema des sportlichen Wett - streitens relativ tabuisiert. • Die Qualifikationsprofile der in den Projekten tätigen Fachkräfte sind vielfältig. Erfolgreiche Sport- und Bewegungsförderung kann offenbar unter sehr verschiedenartigen professionellen Voraussetzungen möglich sein. • Die Mädchen verbuchen die Projektteilnahme als erheblichen Gewinn für sich, benennen verschiedenartige Entwicklungs - veränderungen (größeres Selbstbewusstsein, öffentliche Anerkennung, Gemeinschaft). • Ein Großteil der Mädchen (65%) betonte eine gestiegene Anerkennung durch Jungen. Die stärkere Anerkennung durch andere Mädchen spielte dagegen eine geringere Rolle (54%). Die derzeit laufende dreijährige Hautphase (2005-2007), in der neben den Projekten der Pilotphase auch neue gefördert werden, wird weiterhin evaluiert. Zum einen wird die standardisierte Befragung im Jahresrhythmus fortgeführt. Hierzu wurde das Evaluationsinstitut KaBiaRa als Kooperationspartner gewonnen. Zum anderen ist von der DKJS geplant, die Berichte der Peer-Reviews, die die DKJS als Qualitätsentwicklungsverfahren in der Hauptphase installiert hat, auszuwerten. |
Finanzierung, Fördermittel | Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Berlin |
Laufzeit | Pilotphase (04/2004 bis 12/2004), Hauptphase (04/2006 bis 12/2007) |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Ein Abschlussbericht des Projektes liegt vor (zu beziehen über die DKJS Berlin). A final report of the projekt can be ordered from the German Children and Youth Foundation (DKJS) in Berlin (www.dkjs.de) Burrmann, Ulrike (2006): Mädchen stärken durch Straßenfußball. Evaluation eines Projektes. In: Betrifft Mädchen, Heft 4/2006 Kopietz, Hannah (2004): B-Girlzz fight the power. Junge Frauen in der Breakdance-Szene. In: Betrifft Mädchen, Heft 3/2004 Kunert-Zier, Margitta (2005): ... weil man es sonst nicht probiert, wenn es einem keiner zeigt! Mädchen in außergewöhnlichen Sportarten. In: Sozialmagazin Heft 10/2005, S. 29 ff |
Kontakt | Prof. Dr. Lotte Rose Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main rose@fb4.fra-uas.de Dr. Margitta Kunert-Zier m.kunert-zier@gmx.de |