Detailansicht zum Projekt
Titel | Männer in der Minderheit – Lehrforschungsprojekt |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Silvia Kontos, Prof. Dr. Michael May |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Fachhochschule Wiesbaden, Fachbereich Sozialwesen |
MitarbeiterInnen | EvaluatorInnen: Prof. Dr. Maria Bitzan, Prof. Dr. Heinz Bartjes |
Stichworte | Hegemonie in den Geschlechterverhältnissen, marginalisierte Männlichkeit, Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit |
Kurzbeschreibung | Das Projekt hat am Beispiel des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Wiesbaden die Wahrnehmung, Repräsentation und Konstruktion von „Geschlecht”, wie auch Konfliktstrukturen in den Geschlechterverhältnissen sowie Durchsetzungsstrategien von Frauen und Männern untersucht – und zwar sowohl bei den Studierenden wie bei den ProfessorInnen. Neben teilnehmenden Beobachtungen sowie problemzentrierten Interviews mit Studierenden und Lehrenden waren angeleitete Reflexionen in der studentischen Projektgruppe ein zentrales Untersuchungsinstrument. Das Projekt konnte herausarbeiten, wie trotz einer strukturell männlichen Hegemonie in der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit auf normativ-kultureller und kommunikativ-handlungsbezogener Ebene des Fachbereiches deutliche Formierungen einer hegemonialen Weiblichkeit zu verzeichnen sind. Es konnte in diesem Zusammenhang einen kleinen Einblick in das Wechselspiel entsprechender Eingemeindungsstrategien in diesen hegemonialen Konsens mit antihegemonialen Verteidigungshaltungen der Männer eröffnen. Ein interessantes Ergebnis des Projektes ist auch das unter den Lehrenden beiderlei Geschlechts sehr massiv verbreitete Deutungsmuster einer besseren Geeignetheit der Frauen für eine berufliche Tätigkeit im Bereich Sozialer Arbeit in Verbindung mit einem hohen Fleiß im Studium. Demgegenüber wiesen – diesem Deutungsmuster zufolge – die Männer in beiden Bereichen sozialisatorische Defizite auf. Allerdings gäbe es, was den disziplinären Aspekt Sozialer Arbeit angeht, immer wieder männliche „Überflieger” mit überragenden Leistungen im Studium. Im Projekt wurde dieses Wahrnehmungs- bzw. Deutungsmuster als wichtiger Beleg dafür erachtet, dass trotz deutlicher Tendenzen einer hegemonialen Weiblichkeit sich die klassischen Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit dennoch am Fachbereich zu reproduzieren scheinen. |
Finanzierung, Fördermittel | Vom Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) gefördertes Projekt zur Entwicklung von Genderkompetenz in der Lehre unter der Leitung des gemeinsamen Frauenforschungszentrums der Hessischen Fachhochschulen (gFFZ) |
Laufzeit | 09/2005–11/2006 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Projektbericht; weitere Veröffentlichungen der Theoriediskussion, der empirischen Befunde sowie der Reflexion des Projektverlaufes in den Zeitschriften „Widersprüche” und „Feministische Studien” geplant. |
Kontakt | Prof. Dr. Silvia Kontos Prof. Dr. Michael May Fachhochschule Wiesbaden Kurt-Schumacher-Ring 18 D-65197 Wiesbaden may@sozialwesen.fh-wiesbaden.de |