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Titel | Doing gender: Bedeutungen und Funktionen des Alkoholkonsums und des Rauschtrinkens bei der Inszenierung von Männlichkeit und Weiblichkeit in unterschiedlichen sozialen Milieus |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Heino Stöver |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 |
Kooperationspartner | Peter Bockholdt, Dr. Arnulf Vosshagen |
Stichworte | Drogenkonsum, Sucht, Abhängigkeit, Therapie, Beratung, Männer, Gender |
Kurzbeschreibung | Obwohl epidemiologisch betrachtet überproportional häufiger Jungen und Männer von Suchterkrankungen bezogen auf Drogen und Alkohol betroffen sind, bildet sich dies nicht ab in dem Stand geschlechtsbezogener Prävention, Beratung und Therapie. Erst in den letzten 5 Jahren haben sich erste Ansätze zur Diskussion des Zusammenhangs „Männlichkeitskonstruktionen und Entstehung, Verlauf und Beendigung von Suchterkrankung“ entwickelt. Der Konsum legaler und illegaler Drogen spielt in männlichen Lebenskonzepten eine herausragende, konstitutive Rolle als Demonstrationsmittel von Stärke, als Anti-Stressmittel, als Symbol von Grenzüberschreitung und Gefährlichkeitssuche, als Kommunikations- oder Rückzugsmittel, als Hilfe bei der Emotionsbewältigung oder als ‚soziales Schmiermittel’ überhaupt. Rausch und fortgesetzter sowie chronischer Drogenkonsum ist neben Gewalt und Risikosuche ein wesentlicher Bezugsrahmen für Männlichkeitskonstruktionen und –Inszenierungen. Die Suchtkrankenhilfe ist bisher nicht ausreichend auf die Überrepräsentanz männlicher Abhängigkeitsproblematiken eingegangen. Männerspezifische Arbeitsansätze und Konzeptionen für die Beratung und Behandlung von Drogenabhängigen/-gefährdeten sind daher rar. In dem 2009 erschienenen Manual „Männlichkeiten und Sucht. Handbuch für die Praxis“ (s.u.) werden Themen benannt, die in der geschlechtsspezifischen Gesundheitsforschung sowie der allgemeinen und genderspezifischen Suchtforschung als relevant benannt werden. Gleichzeitig wurden erste praxisgerechte Arbeitsmittel zur therapeutisch-beraterischen Umsetzung dieser Aspekte entwickelt. Die hier erarbeiteten Themen haben den Anspruch der Vielseitigkeit männlicher Identitätsfindungsaspekte gerecht zu werden. Das Manual bietet damit erstmalig eine ausführliche und praxisnahe Arbeitshilfe zur ambulanten oder stationären therapeutischen und beraterischen Bearbeitung des Genderaspektes männlicher Suchterkrankungen. |
Finanzierung, Fördermittel | Landschaftsverband Westfalen-Lippe, LWL-Landesjugendamt, Koordinationsstelle Sucht, Münster |
Laufzeit | 2010 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Bockholdt, P./Stöver, H./Vosshagen, A.: Männlichkeiten und Sucht. Hg.: Landschaftsverband Westfalen-Lippe - LWL-Landesjugendamt Koordinationsstelle Sucht. Münster 2009 |
Kontakt | Prof. Dr. Heino Stöver Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main Tel.: 069 1533-2823 hstoever@fb4.fra-uas.de |