Titel | Aktiv & selbstständig unterwegs – Mobilitätsbedürfnisse jugendlicher Mädchen |
Name der Forscher*in | Prof. Dr. Martina Lohmeier, Annika Heinzelmann B.Sc. |
Institution | Hochschule RheinMain |
Stichworte | Aktive Mobilität, Mobilitätspräferenzen und -bedürfnisse, Urbanerund ländlicher Raum, Jugendliche Mädchen |
Finanzierung | HMWK |
Laufzeit | 09/2022 – 08/2023 |
Kontakt | |
Kurzbeschreibung | Jugendliche legen täglich Wege zurück: auf dem Schulweg, in der Freizeit oder zu anderen Anlässen nutzen sie ein breites Angebot an Verkehrsmitteln. Welche Verkehrsmittel für diese Wege in Anspruch genommen werden, ist nicht nur abhängig vom Alter und der Mobilitätssozialisation, etwa der Verkehrsmittelnutzung durch Erziehungsberechtigte und Freunde. Auch das Geschlecht und die Siedlungsstruktur des Wohnumfelds beeinflussen die Verkehrsmittelwahl. Eigenständige, aktive Mobilitätsformen, wie den Fuß- und Radverkehr, nutzen Mädchen im Alter von 14 – 17 Jahren in Hessen auf deutlich weniger Wegen, als Jungen. Während ähnlich viele Mädchen wie Jungen zu Fuß gehen, entsteht dieser Unterschied durch die unterschiedliche Nutzung des Fahrrads. Zudem gilt, je ländlicher und peripherer die Raumstruktur wird, desto seltener fahren jugendliche Mädchen Fahrrad. Die Vorstudie „Modellversuch zur Radverkehrsförderung bei jugendlichen Mädchen“ an einem Stadtteilzentrum in Wiesbaden konnte im Herbst 2021 deutliche Unterschiede in der Radnutzung zwischen Jungen und Mädchen am Beispiel eines hochverdichteten Ballungsraums aufzeigen. Nun werden mit dem Projekt „Aktiv & selbstständig unterwegs – Mobilitätsbedürfnisse jugendlicher Mädchen“, aufbauend auf dieser Vorstudie, die Mobilitätspraktiken Jugendlicher in Hessen aus genderkritischer Perspektive, basierend auf den vier verschiedenen Raumtypologien nach RegioStaR 4, erneut betrachtet. Es wird untersucht, ob und inwiefern sich Mobilitätspraktiken, - präferenzen sowie -bedürfnisse in den verschiedenen Raumtypologien unterscheiden und wie jugendliche Mädchen in ihrer aktiven, selbstständigen Mobilität gezielt entsprechend ihrer Bedürfnisse und Wohnorte unterstützt werden können. Gemeinsam mit den Jugendlichen wird dafür im Laufe eines Projekttages, an vier weiterführenden Schulen in verschiedenen Raumtypologien, das gegenwärtige Mobilitätsverhalten und seine Rahmenbedingungen ergründet und daraus Handlungserfordernisse zur gezielten Förderung eigenständiger, aktiver Mobilität abgeleitet. So macht das Projekt auf die Bedürfnisse einer in Verkehrsplanungsprozessen stark unterrepräsentierten Gruppe aufmerksam, damit aktive, eigenständige Mobilität für alle möglich ist. |