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Titel | Doing gender: Bedeutungen und Funktionen des Alkoholkonsums und des Rauschtrinkens bei der Inszenierung von Männlichkeit und Weiblichkeit in unterschiedlichen sozialen Milieus |
Name der ForscherInnen | Prof. Dr. Irmgard Vogt, Prof. Dr. Heino Stöver |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit |
MitarbeiterInnen | Dipl. Päd. Natalie Eppler |
Stichworte | Alkohol, Rausch, Gender, Geschlechtskonstruktionen |
Kurzbeschreibung | Alkohol nimmt also eine komplexe und geschlechtsspezifische Stellung ein im Prozess von „doing gender“ im sozialen Milieu. Bei den Jungen und Männern unterstützt der Stoff von der frühen Pubertät bis mindestens zur Lebensmitte immer von neuem die Konstruktion von Männlichkeit, u.a. als Mittel zur Darstellung von männlicher Macht gegenüber anderen Männern und gegenüber Frauen. Bei den Mädchen und Frauen trägt exzessiver Alkohol eher zur Unterhöhlung von Weiblichkeit bei – auch wenn er in der frühen Adoleszenzphase zur Abgrenzung von als „alt“ erlebten Rollenmodellen dienen mag. Die geschlechtsspezifischen Differenzen im Umgang mit alkoholischen Getränken lassen sich jedenfalls in der späten Adoleszenzphase und im frühen Erwachsenenalter gut nachweisen, auch bei Berücksichtigung von Veränderungen im Umgang der jungen Frauen mit alkoholischen Getränken und von milieuspezifischen Einflüssen. Die Studie verortet sich sowohl theoretisch wie empirisch in der aktuellen Genderforschung. Sie versteht „doing gender“ als einen reziproken interaktiven und konstruktiven Prozess, an dem beide Geschlechter in ihrem jeweiligen sozialen Milieu beteiligt sind und der zudem durch weitere Variablen – hier: der sozialen Milieus – moduliert wird. Sie will einen Beitrag leisten zur Weiterentwicklung dieses Ansatzes am Beispiel der Funktionen des Alkoholkonsums und des Rauschtrinkens für junge Frauen und junge Männer in unterschiedlichen sozialen Milieus. Mit der Kombination von Einzelinterviews und Gruppendiskussionen können so einerseits die subjektiven geschlechtsspezifischen Identitätskonstruktionen und Normen in Bezug auf Alkoholkonsum, als auch die Rollen- und Bewertungsmuster im Gruppenkontext untersucht werden. Ziel der Studie ist es einen Einblick zu gewinnen in die Alkoholkonsumpraxen junger Frauen und Männer und den damit assoziierten Bedeutungen und Funktionen für die Inszenierung von Weiblichkeit und Männlichkeit, in ihr Verständnis von Rausch und Rauschtrinken sowie in ihre Einschätzungen und Bewertungen dieser Praxen hinsichtlich des eigenen und des anderen Geschlechts unter Berücksichtigung unterschiedlicher sozialer Milieus. |
Finanzierung, Fördermittel | Hessisches Ministerium für Kunst und Wissenschaft, Wiesbaden: 43.501,51 EUR |
Laufzeit | 01.10.2010 bis 28.02.2012 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | 1. Sachstandsbericht 3.1.2011 |
Kontakt | Prof. Dr. Heino Stöver Frankfurt University of Applied Sciences Fb Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt Tel.: 069 1533-2823 oder -2819 hstoever@fb4.fra-uas.de www.isff.de |