Detailansicht zum Projekt
Titel | Dokumentation und Evaluation des Beteiligungsprojektes Camp King in Oberursel |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Lotte Rose, Tatjana Botzat, Cornelia Benner |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit |
Kooperationspartner | Kinderbüro der Stadt Oberursel |
Stichworte | Freiflächenplanung, Raumplanung, Evaluation, Kommunalpolitik |
Kurzbeschreibung | Bei der Spielflächengestaltung in dem von der Stadt Oberursel neu erworbenen Gelände Camp King wurde auf Initiative des Kinderbüros der Stadt Oberursel ein Partizipationsprojekt mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Sowohl bei der Planung wie auch bei den anschließenden Bautätigkeiten waren die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer, Anwohner und Anwohnerinen beteiligt. Im Auftrag der Stadt Oberursel wurde der Projektverlauf rekonstruiert und evaluiert. Das Untersuchungsdesign umfasste: • Untersuchung der vorhandenen Quellenmaterialien des Arbeitsprozesses • Retrospektive, leitfadengestützte ExpertInneninterviews mit zentralen AkteurInnen des Arbeitsprozesses • Teilnehmende Beobachtungen an den neu gestalteten öffentlichen Freiflächen • Gespräche mit Kindern, Jugendlichen und Eltern, die am Partizipationsprozess beteiligt waren. Ergebnisse: • Das Projekt hat gezeigt, dass und wie ein Partizipationsprojekt im öffentlichen Raum wichtige „einbindende” und „bindende” Effekte bei der Bevölkerung in einem neu entstehenden Stadtteil auslösen kann. • Nicht hoch genug zu schätzen ist die kommunalpolitische Botschaft, die sich immanent vermittelt: Die Bevölkerung nicht mehr als Zielscheibe kommunalpolitischer Entscheidungen „über die Köpfe hinweg”, sondern als Ausgangspunkt kommunalpolitischen Handelns. Dies kann nur dann gut gelingen, wenn das Partizipationsanliegen von der Kommunalpolitik authentisch gewollt, getragen und unterstützt ist. • Lokale Partizipation erfordert, bestehende sozialräumliche – formelle und soweit möglich auch informelle – Infrastrukturen zu integrieren (Institutionen, Vereine und Nachbarschaftsgefüge). Dies setzt gute Kommunikations-, Kooperations- und Vernetzungsfähigkeiten voraus. • Partizipationsprojekte erweisen sich als interdisziplinäre Kooperationsherausforderung verschiedener Berufsgruppen, institutioneller Expertisen und Zuständigkeiten und tendenziell auch verschiedener Geschlechtergruppen. Damit rückt die Frage des produktiven Projektmanagements bei der Planung entsprechender Projekte in den Vordergrund. • Völlig ausgeblendet ist im einschlägigen Fachdiskurs bislang die Geschlechterfrage. Es deutet jedoch einiges darauf hin, dass die Trennlinien zwischen den Fachressorts tendenziell verflochten sind mit denen zwischen den Geschlechtern. • Ein optimierendes Rahmungsmoment stellt die Einbeziehung einer externen Moderations- und Coachinginstanz dar. • Zum neuralgischen Punkt von Partizipationsprojekten wird oftmals der Schritt von der Interessensartikulation der Betroffenen zur konkreten Umsetzungsplanung, denn an dieser Stelle greifen neue Fachleute ein, müssen Finanzen und materiell-räumliche und sicherheitstechnische Fragen bedacht sein, Kompromisse gefunden werden. In der Regel sind die Betroffenen an diesen Prozessen nicht mehr beteiligt. Das Projekt hat hier offensiv versucht, dennoch größtmögliche Transparenz für die Betroffenen zu sichern, in dem die Ergebnisse der Umsetzungsdiskussionen mit den Betroffenen besprochen wurden. • Als modellhaft kann der Umgang mit den in den Partizipationsprojekten erarbeiteten Gestaltungsmodellen gelten. Die Modelle als Gesprächsanlässe mit den Kindern und Jugendlichen zu nutzen, bewahrte vor überzogenen Illusionen zur Informationsfähigkeit der Modelle und behandelte sie stattdessen als das, was sie tatsächlich waren – nämlich ästhetisches Ausdrucksmedium von Wünschen und Phantasien. |
Finanzierung, Fördermittel | Stadt Oberursel |
Laufzeit | 10/2005–8/2006 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Weitere Informationen auch auf der Internetseite der Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (SEWO) in Ober - ursel, www.sewo.de |
Kontakt | Prof. Dr. Lotte Rose Frankfurt University of Applied Sciences Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main rose@fb4.fra-uas.de |