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Titel | Doing Gender in der Mensch-Tier-Beziehung |
Name der ForscherInnen | Prof. Dr. Lotte Rose |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit |
MitarbeiterInnen | Christine Wiesenbach |
Stichworte | Gender und Tiere |
Kurzbeschreibung | Dass in der Mensch-Tier-Beziehung Genderdimensionen zum Tragen kommen, dafür lassen sich vielfach erfahrungsbezogen-alltagstheoretische Indizien, aber auch wissenschaftliche Belege finden. Nachweislich zeigen Mädchen und Frauen mehr Interesse und eine besondere Emotionalität für Tiere. Bereits im Kindesalter sind es mehr Mädchen als Jungen, die Haustiere haben. Tierbücher und Tierzeitschriften werden vor allem von Mädchen gelesen. Bis ins Alter von 40 Jahren überwiegen in den Reitsportvereinen die weiblichen Mitglieder deutlich. Tierschutzverbände haben überwiegend weibliche Mitglieder. Das Phänomen des „Animal Hoardings“ findet sich mehr bei Frauen als bei Männern. Auch bei den Berufen mit Tieren dominieren Frauen. Für den Beruf des Tierpflegers interessieren sich mehr Mädchen als Jungen. Bei den Pferdewirten finden sich mehr Mädchen. Veterinärmedizin ist heutzutage ein Frauenstudienfach. Dazu passt, dass auch das Fachthema der tiergestützten Interventionen sowohl in der Praxis wie in der Theorie stark von weiblichen Expertinnen getragen ist und überwiegend bei Studentinnen auf Interesse stößt. Demgegenüber sind Tiertötungen vor allem männliche Verantwortung wie auch Privileg. In den entsprechenden Berufen und bei den entsprechenden Freizeitaktivitäten sind Männer überproportional vertreten. Der Gender-Bias in der Tierliebe ist regelmäßig Gegenstand (popularwissenschaftlicher) Beiträge in den Massenmedien. Als wissenschaftlicher Gegenstand hat er sich aber bislang kaum etabliert. Vergleichsweise intensiv sind die geschlechtsspezifischen Differenzen nur im Hinblick auf die weibliche Pferde- und Reitbegeisterung – und hier vor allem im Jugendalter – thematisiert. Ansonsten zeigt sich eine relative Leerstelle. Weder Frauen- und Geschlechterforschung, noch Kulturanthropologie und der Fachdiskurs zur Pet-Therapy, die zahlreiche Beiträge zur Mensch-Tier-Beziehung vorgelegt haben, haben sich diesem Thema bislang eingehender gewidmet. Angesichts dessen wird eine Literaturrecherche in sozialwissenschaftlichen, sozialisationstheoretischen, psychologischen, pädagogischen, kulturanthropologischen, genderbezogenen und ethologischen Fachpublikationen zu empirischen und theoretischen Beiträgen zum Thema „Genderdifferenzen/ Genderdimensionen in der Mensch-Tier-Beziehung“ durchgeführt. Des weiteren wird statistisches Material zu Genderdifferenzen in Tierberufen und Tierverbänden gesammelt. Die Literaturrecherche wird benutzt, um einen Textbeitrag für den Sammelband „Tierische Sozialarbeit. Ein Lesebuch für die Profession zum Leben und Arbeiten mit Tieren“ zu verfassen, das von der Projektleiterin in Zusammenarbeit mit Jutta Bucher-Fuhs im VS-Verlag herausgegeben wird. |
Finanzierung, Fördermittel | gFFZ |
Laufzeit | 2010 |
Kontakt | Prof . Dr. Lotte Rose Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main rose@fb4.fra-uas.de |