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Titel | Flüchtige Räume – Aneignungsstrategien von Frauen in Situationen der Wohnungslosigkeit |
Namen der Forscher_innen | Silvia Schwarz |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Hochschule Fulda, Fachbereich Sozialwesen, Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Erziehungswissenschaften (Kooperative Promotion) |
Betreuende Gutachter_innen | Prof. Dr. Martina Ritter (Hochschule Fulda), Prof. Dr. Michael May (Goethe-Universität Frankfurt) |
Stichworte | Gender und Raum, Wohnungslosigkeit, raumbezogene Aneignungsformen |
Kurzbeschreibung | Im Zentrum des Dissertationsprojektes und der damit verbundenen empirischen Untersuchung steht die Frage nach geschlechtlichen Konnotationen raumbezogener Aneignungsformen von Frauen in Situationen der Wohnungslosigkeit. Im Anschluss an raum- und geschlechtertheoretische Ansätze werden mit dem Begriff der Aneignung Handlungsstrategien von Frauen in den Blick genommen, die über keinen gesicherten Zugang zu Wohnraum verfügen und für die somit wesentliche Teile der Routinen alltäglicher, sozialer und räumlicher Praktiken prekär geworden sind. Anknüpfend an aktuelle Befunde aus der raumbezogenen Geschlechterforschung ist von einem wechselseitigen Verhältnis der Produktion und Reproduktion räumlicher und geschlechtsbezogener Hierarchisierungen auszugehen (vgl. Bauriedl/Schier/Strüver 2010; Ruth May 2013). Aus dieser Perspektive ist die Frage bedeutsam, wie geschlechtliche Kodierungen und Arrangements räumlich erfahren, konstruiert und erlebt werden und wie in Alltagspraktiken und sozialen Interaktionen geschlechtlich kodierte Räume produziert aber auch hinterfragt und umgedeutet werden können. Mit dem Thema Wohnungslosigkeit rücken dabei Aspekte des spannungsreichen Verhältnisses von Öffentlichkeit und Privatheit in den Vordergrund, die nach den geschlechtlichen Dimensionen der Aneignung von und des Zugangs zu Wohnraum fragen und somit zu einem Raum, der als Ort der Reproduktion, Erholung und Regeneration sowie der Herstellung von Privatheit konstruiert ist. Im Rahmen der empirischen Untersuchung wurden erzählgenerierende Interviews (vgl. Friebertshäuser/Langer 2013: 440f) mit Frauen durchgeführt, die in akuter Wohnungslosigkeit leben, in Notunterkünften oder in betreuten Wohnformen (vorübergehend) untergekommen sind. Im Fokus der Analyse der Interviews stehen die raumbezogenen Bedürfnisse, Interessen und Orientierungen der interviewten Frauen und die Fragen nach den geschlechtlichen Konnotationen, die mit den von ihnen praktizierten Aneignungsstrategien verbunden sind. |
Finanzierung, Fördermittel | Promotionsförderung der Hochschule Fulda |
Laufzeit | 2014-2017 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Schwarz, Silvia (2014): „Da schlaf ich lieber irgendwo am Bahnhof“ – Geschlecht als Differenzkategorie in der Drogen- und Wohnungslosenhilfe. In: Monika Alisch, Martina Ritter (Hrsg.) Gender und Sozialraum. Sozialraumentwicklung und -organisation im Kontext der Geschlechterverhältnisse. Opladen, Berlin & Toronto: Verlag Barbara Budrich, S. 27-44 |
Kontakt | silvia.schwarz@sw.hs-fulda.de |