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Titel | Genderkulturen in Studiengängen der MINT-Fächer |
Name der ForscherInnen | Prof. Dr. Ruth Schorr, Prof. Dr. Martina Voigt, Prof. Dr. Lotte Rose |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 2, Fb 3, Fb 4 |
MitarbeiterInnen | Christine Wiesenbach |
Stichworte | Doing Gender, Hochschule, MINT |
Kurzbeschreibung | Fachkulturforschung ist seit mehreren Jahrzehnten ein Forschungsfeld der Gesellschafts- und Geisteswissenschaften. Insbesondere in den Kulturwissenschaften, der Soziologie und Erziehungswissenschaft wurde unter Anwendung qualitativer und quantitativer und Methoden untersucht, wie sich Fachkulturen ausbilden. Theoretischer Bezugspunkt ist hierbei vor allem das Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu. Hierbei Obwohl gerade auch im vergangenen Jahrzehnt eine Reihe von Studien zu Fachkulturen veröffentlicht wurden – teilweise fächervergleichend, teilweise auch unter Einbezug der Geschlechterperspektive, gibt es nur wenige Studien, die auf der Grundlage ethnografischer Methoden die Geschlechterrepräsentationen und –ordnungen in Fachkulturen systematisch verfolgen und deren Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse in der Hochschule herausarbeiten. Gerade auch bei den Studien zur Situation von Frauen in den MINT-Fächern, die aktuell eine gewisse Konjunktur haben, findet man keine praxeologischen Forschungsansätze, sondern vorzugsweise identitäts-, biografie- und motivationstheoretisch gerahmte Befragungsinstrumente. Vor diesem Hintergrund wird ein exploratives ethnografisches Forschungsprojekt zum Doing Professional und Doing Gender in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern „Bioverfahrenstechnik“ und „Maschinenbau“ an der Fachhochschule Frankfurt am Main durchgeführt, in dessen Zentrum teilnehmende Beobachtungen in Vorlesungen sind. Die Auswahl der Fächer begründet sich aus der aktuellen Debatte zur Frauenförderung in den MINT-Fächern, die mit besonderer Dringlichkeit Fragen zur Entstehung und Aufrechterhaltung von "Geschlechterrevieren" in dieser Fachsparte aufwirft. Mit „Bioverfahrenstechnik“ und „Maschinenbau“ werden zwei MINT-Fächer in den Blick genommen, die hinsichtlich der weiblichen Präsenz einen starken Kontrast bilden. Mit knapp 50 Prozent Studentinnen zeigt sich die Bioverfahrenstechnik seit Einführung der Bachelor-Master-Struktur zum Wintersemester 2003/2004 geschlechtlich fast ausgeglichen. Im Gegensatz dazu hat Maschinenbau einen deutlich geringeren Frauenanteil mit durchschnittlich sieben Prozent seit der Bachelor-Umstellung zum Wintersemester 2006/2007. Wesentliches Ziel des geplanten Forschungsprojektes ist, Erkenntnisse dazu zu gewinnen, welche Unterschiede die fach- und geschlechterkulturellen Praxen in beiden Fächern aufweisen, die wiederum Folgen haben für die geschlechtspezifischen In- und Exklusionen in den jeweiligen MINT-Fächern. Damit wird ein Beitrag zur Förderung von Frauen in MINT.-Fächern geleistet. |
Finanzierung, Fördermittel | Frankfurt University of Applied Sciences |
Laufzeit | 2012 |
Kontakt | Prof . Dr. Lotte Rose Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main rose@fb4.fra-uas.de |