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TitelGewalterfahrungen von Prostituierten im großstädtischen Raum - Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten (Zusatzerhebung und Sekundärauswertung der repräsentativen Bundesstudie zu Gewalt gegen Frauen
Name der ForscherInnenProf. Dr. Margrit Brückner, Dr. Christa Oppenheimer
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich)Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit
KooperationspartnerInterdisziplinäres Frauenforschungszentrum (IFF), Universität Bielefeld
StichworteProstitution, Gewalt, Gesundheit, neue Gesetzeslage, Hilfeangebote
KurzbeschreibungHauptanliegen der Studie ist die Darlegung der Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Prostitution unter besonderer Berücksichtigung ihrer Gesundheit, ihren Gewalterfahrungen sowie der Erreichbarkeit der Frauen durch soziale und gesundheitliche Hilfeeinrichtungen und der Einflussnahme von Einrichtungen der öffentlichen Ordnung. Die überwiegende Kontaktaufnahme zu Frauen über soziale Hilfeeinrichtungen bewirkt, dass in der Befragungsgruppe der Anteil von Frauen in Problemsituationen dominiert, sei es finanzieller oder auch aufenthaltsrechtlicher Art, aber auch mit Suchtproblematiken. Die Studie umfasst mehrere Befragungsabschnitte: Das standardisierte Erhebungsinstrument orientiert sich am Fragebogen der Bundesstudie (2004) (N=72), zusätzlich wurden qualitative Interviews mit Prostituierten (N=8), ExpertInnen (N=15) sowie Menschen aus dem Rotlichtmilieu (N=3) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei der Prostitution um ein sehr heterogenes gesellschaftliches Phänomen handelt, das einem raschen Wandel unterliegt, der sich sowohl auf die Hauptherkunftsländer der Frauen bezieht (stabil scheint hingegen der steigende Anteil von Migrantinnen zu sein) als auch auf die Art der nachgefragten und daraus folgend der angebotenen sexuellen Leistungen mit tendenziell extremer werdenden Formen. Folge dieses Wandels ist ein Auseinanderdriften unterschiedlicher Szenarios bezogen auf Legalität - Illegalität, die Möglichkeit respektive Unmöglichkeit autonomer Angebotsregelungen der Frauen und auch die wachsende Bandbreite zwischen Freiwilligkeit und Zwang. Selbst wenn unsere Fallzahl (N=72) relativ klein ist, werden folgende Zusammenhänge deutlich (Vergleichsbasis sind die Ergebnisse der repräsentativen Studie des BMFSFJ 2004): - Das Ausmaß physischer und sexueller Übergriffs- und Gewalterfahrungen der befragten Frauen liegt sowohl in der Kindheit als auch im Erwachsenenalter deutlich über denjenigen der allgemeinen Frauenbevölkerung in Deutschland. - Wie in der allgemeinen Frauenbevölkerung in Deutschland auch, erleiden die befragten Frauen in der Prostitution am häufigsten Gewalt durch (Ex)partner zu Hause. Am zweithäufigsten ist das Gewalterleben durch die Freier. - Gut die Hälfte der befragten Frauen haben sexuelle Missbrauchserfahrungen gemacht, ein Anteil, der erheblich höher als in der Gesamtfrauenbevölkerung liegt. - Die Gesundheit der Befragten ist im Vergleich zur Gesamtfrauenbevölkerung in einer wesentlich schlechteren Verfassung und die Verletzungsfolgen nach erlittener Gewalt sind eindeutig schwerer und auch häufiger. Die Analyse der sozialen und gesundheitlichen Institutionen sowie der Einrichtungen der öffentlichen Ordnung weisen auf deren Funktion als Bindeglied zwischen Main-Stream Gesellschaft und Milieu hin, ob im Sinne des Protestes gegen Zumutungen und Diskriminierungen oder im Sinne der Durchsetzung von Normen und Geboten. Interessanter Weise vertreten alle befragten Professionellen sowohl Erfordernisse und Anliegen des Main-Streams als auch Erfordernisse und Anliegen des Milieus, um ihren Auftrag erfüllen zu können, der ohne einen gewissen Grad der Kooperation nicht zu leisten ist.
Finanzierung, FördermittelHessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Forschungsschwerpunkt Gender und Soziale Arbeit
Laufzeit06/2004-09/2005
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem ForschungsprojektMargrit Brückner und Christa Oppenheimer: Lebenssituation Prostitution - Sicherheit, Gesundheit und soziale Hilfen. Welche Auswirkungen hat das neue Prostitutionsgesetz? Sind Prostituierte keine Adressatinnen sozialer Hilfe? Erschienen im Herbst 2006 in der Reihe ?Unterschiede : Diversity? -Werkstattberichte des gFFZ im Ulrike-Helmer-Verlag, Königstein/Taunus (siehe auch www.gffz.de)
KontaktProf. Dr. Margrit Brückner
Frankfurt University of Applied Sciences
Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit (Sozialarbeit)
D-60318 Frankfurt am Main
brueckn@fb4.fra-uas.de

Dr. Christa Oppenheimer
Chrop@gmx.de

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