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Titel | Girls in town' Adressantinnenbeteiligung in der Jugendhilfeplanung. Eine qualitative Studie |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Elke Schimpf, Dipl.-Soz.päd. Ulrike Leonhardt |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Evangelische Fachhochschule Darmstadt, Fb Sozialarbeit/ -pädagogik |
Kooperationspartner | Arbeitsgemeinschaft mit Mädchen und jungen Frauen in Darmstadt (MAK) und Mädchen und junge Frauen |
Stichworte | Jugendhilfeplanung, Partizipation, Mädchen und junge Frauen |
Kurzbeschreibung | Ausgangssituation/Ausgangsfrage: Auftrag einer Vorstudie im Kontext der Jugendhilfeplanung der Stadt Darmstadt zur Bedarfsermittlung von Mädchen und jungen Frauen. Die Mädchenkulturtage in Darmstadt 'girls in town' werden als Zugang und Ausgangspunkt der qualitativen Vorstudie genutzt. Leitfragen der Erhebung sind: - Wo halten sich Mädchen und junge Frauen zwischen acht und neuzehn Jahren in Darmstadt auf? - Womit sind sie beschäftigt? - Was fehlt ihnen in Darmstadt? - Wie bewerten sie die Angebote der Jugendhilfe in Darmstadt? - Was erwarten sie von diesen Angeboten? - Was wünschen sie sich an Anregung und Unterstützung? Ziele: Jugendhilfeangebote in Darmstadt sollen aus Mädchen- und Frauensicht bewertet werden. Die Lebenswelten und Bewältigungsmuster von Mädchen und jungen Frauen unterschiedlichen Alters sollen sichtbar gemacht, wie auch Anregungs- und Unterstützungsmöglichkeiten thematisiert werden. Mädchenspezifische Beteiligungsformen sollen im Kontext der Jugendhilfeplanung erprobt werden. Methodische Umsetzung: Die Bedarfserhebung stützt sich auf qualitative Methoden der Sozialforschung. Insgesamt wurden fünf leitfadengestützte Gruppeninterviews mit Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen acht und achtzehn Jahren durchgeführt. Die Gruppengespräche wurden themenzentriert ausgewertet und exemplarisch mit narrativen Interviewaussagen belegt. Zusammenfassende Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die Bedarfserhebung werden nach Altersgruppen dargestellt. Empfehlungen zur Übersetzung des Bedarfs in Angebote der Jugendhilfe werden daraus abgeleitet. Forschungsergebnisse: Die Auswertung der Gruppengespräche haben gezeigt, dass sozialräumliche Erfahrungen, Raumnutzung und Deutungen, je nach Alter, Wohnlage und Zugehörigkeit zu soziokulturellen und schulischen Milieus differieren. Gemeinsamkeiten zeigen sich in Bezug auf die Vorstellungen und Wünsche bei der Planung und Gestaltung des Lebensraumes mitzuwirken, sozialräumliche Erfahrungen öffentlich zu thematisieren, Außen- und Innenräume in Darmstadt stärker nutzen können, Aktivitäten selbst gestalten zu können, eigene Treffpunkte zu initiieren, über Angebote und Aktivitäten der Jugendhilfe informiert zu sein und der Forderung nach öffentlicher Verantwortlichkeit und Sicherheit bei Gewalthandlungen und sexuellen Übergriffen. Empfehlungen: - Initiierung mädchenpolitischer Foren zur Herstellung von Öffentlichkeit - Mitwirkung und Einbeziehung von Mädchen und jungen Frauen in die Stadtplanung - Evaluierung und Präsentation pädagogischer Konzepte der Kinder- und Jugendarbeit - Nutzung von Räumen und Angeboten in Selbstorganisation - Stadtteilnahe pädagogisch angeleitete sportliche Aktivitäten in geschlechtshomogenen Gruppen, - Kulturelle Angebote und Aktivitäten für und von Mädchen und junge Frauen, - Initiierung von Stadtteilforen und Angeboten zur Thematisierung öffentlicher Verantwortlichkeit bei Gewalthandlungen und sexuellen Übergriffen. |
Finanzierung, Fördermittel | Stadt Darmstadt |
Laufzeit | 04/2000-05/2001 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Schimpf, Elke/Leonhardt, Ulrike (2004): 'Wir sagen euch, was wir brauchen, und ihr plant mit uns'. Partizipation von Mädchen und jungen Frauen in der Jugendhilfeplanung, Bielefeld, Kleine Verlag |
Kontakt | Prof. Dr. Elke Schimpf EFH Darmstadt Zweifalltorweg 12 D-64293 Darmstadt schimpf@efh-darmstadt.de |