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Titel | Präsentation der Geschlechter in Managementzeitschriften |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Marlies W. Fröse |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Evangelische Fachhochschule Darmstadt |
MitarbeiterInnen | Dr. Susanne Rouette (verstorben 2004), Bochum |
Stichworte | Frauen im Management, Repräsentation, Geschlechterverhältnisse in Organisationen |
Kurzbeschreibung | Untersucht wurden die vier Zeitschriften „Manager Seminare”, „Harvard Business Manager”, „Organisationsentwicklung” und „Der Manager” in einem Zeitraum von 1997–2003 mit der Frage, wie Frauen auf der sprachlichen und bildnerischen Ebene präsentiert werden. In den gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen hat die Analyse des Geschlechterverhältnisses in Organisationen an Relevanz gewonnen. Möglicherweise stehen wir an einem Wendepunkt, einem Zeitpunkt, in dem die bisherigen Geschlechterverhältnisse nachhaltig verändert werden können. Eine Vielzahl von positiven Veränderungen sind zu verzeichnen: Wissenschaftliche geschlechterspezifische Analysen von Organisationen und Unternehmen liegen vor; Frauenquoten sind auf vielen Ebenen eingeführt oder werden zumindest diskutiert; Frauenbeauftragte sind in Verwaltungen, Firmen, Kommunen, Ministerien und Universitäten eingestellt; Frauen verfügen vielfach über hervorragende Qualifikationen; selbst die emotionale „Intelligenz” wird in jüngster Zeit als wichtige Berufsqualifikation anerkannt und ist nicht nur auf Frauen „reduziert”. Von daher kann konstatiert werden, dass die Kategorie Geschlecht Eingang gefunden hat in eine breite gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Diskussion. Trotz der zu verzeichnenden Erfolge gibt es noch eine andere Seite: die beruflichen realen Erfahrungen der Frauen. Mehr denn je wird sichtbar, dass eine „unsichtbare Glasdecke” vorhanden ist, die nach Linda Wirth zu durchbrechen sei: „breaking through the glass ceiling”. Es wird zwar überall in den Veröffentlichungen politisch korrektes Verhalten postuliert, aber nach wie vor sind eine Vielzahl von stereotypen Bildern von Männlichkeit, Weiblichkeit und den dazu gehörenden ausgesprochenen wie auch unausgesprochenen Rollenzuweisungen wahrzunehmen. Unter diesen Prämissen wurden die vier Zeitschriften „Manager Seminare”, „Harvard Business Manager”, „Organisationsentwicklung” und „Der Manager”in einem Zeitraum von 1997–2003 mit der Frage untersucht, ob und wie Frauen auf der sprachlichen und bildnerischen Ebene präsentiert werden. Einige wenige ausgewählte Ergebnisse sollen an dieser Stelle kurz benannt werden: Eine sprachliche Geschlechterdifferenzierung wurde nicht sichtbar. Auf der Ebene der Bildanalyse lässt sich feststellen, dass im Jahr 1997 und 2000 Frauen anteilmäßig höher in der Präsentation vertreten waren, während in 2003 ein Rückgang zu verzeichnen ist. Bei der Zuordnung zu Berufsgruppen überwiegen bei den Männern Vorstände, Unternehmer und Berater; Frauen werden eher als Trainerinnen oder mit ausgefallenen Berufen dargestellt. Eine inhaltliche Bezugnahme zur Geschlechterthematik findet sich in kaum einer der untersuchten Publikationen. Auf der Redaktionsebene sind Frauen dagegen recht gut vertreten, vor allem in den Chefredaktionen. |
Laufzeit | 2004–2005 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Fröse, Marlies W. (2004): Gender in Organisationen und Unternehmen. In: Fröse, Marlies W.; Rumpf, Maria (Hg.): Women in Mangement. Beiträge zu Existenzgründungen von Frauen und Geschlechterkonstruktionen im Management von Organisationen, Königstein im Taunus |
Kontakt | Prof. Dr. Marlies W. Fröse Evangelische Fachhochschule Darmstadt Zweifalltorweg 12 64293 Darmstadt froese@efh-darmstadt.de |