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Titel | Psychoanalyse der Männlichkeit – Konzepte und Kontroversen im Hinblick auf die Entwicklung der männlichen Geschlechtsidentität und ihre Bedeutung für Psychotherapie und Beratung |
Name der ForscherInnen | Prof. Dr. Ilka Quindeau; Prof. Dr. Frank Dammasch |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit |
Kooperationspartner | Langjährig niedergelassene PsychotherapeutInnen und PsychoanalytikerInnen |
Stichworte | Männlichkeit, Psychotherapie, Sexualität, Fallgeschichten |
Kurzbeschreibung | Im Zentrum des Projekts steht die Reflexion psychotherapeutischer Praxis im Hinblick auf das Geschlecht sowohl des Patienten als auch der AnalytikerIn. Während die Bedeutung des Geschlechts innerhalb der neueren Entwicklungstheorien (Bindungstheorie, Mentalisierungstheorie) allgemein aber auch speziell bei der Genese von Krankheits- und Störungsbildern in den letzten Jahrzehnten kaum beachtet wird, soll es nun in seinen bewussten und unbewussten Bedeutungen im psychotherapeutischen Prozess sichtbar gemacht werden. Die reflektierende Auseinandersetzung mit der Kategorie des Geschlechts erweist sich in der täglichen Arbeit mit Patienten als äußerst hilfreich, um auf eingefahrene und einschränkende Vorstellungen aufmerksam zu werden, die der Komplexität und Vielfalt männlichen Erlebens nicht gerecht werden. Zur Veranschaulichung der Vielfältigkeit männlicher Konflikte und zur Vertiefung der Erkenntnisbildung bei der Analyse des männlichen Subjekts werden Fallgeschichten von Psychotherapien mit männlichen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erarbeitet. Sie belegen unmittelbar die Bedeutung einer gendersensiblen Psychotherapie und Beratung. Die Fallgeschichten werden zunächst aus der Perspektive eines Analytikers oder einer Analytikerin erzählt werden und sodann kommentiert von einer AnalytikerIn des anderen Geschlechts. Dadurch wird das Geschlecht im Verstehensprozess selbst als eine wichtige Größe etabliert und gleichzeitig werden die zweigeschlechtlichen Perspektiven aufeinander bezogen. Ob sie integriert werden können oder als different bestehen bleiben, ist die spannende Frage, die fallabhängig behandelt werden muss. Im Mittelpunkt steht dabei der kleine und große Patient mit seinem individuellen Leiden und seinen männlichkeitsspezifischen Bearbeitungsformen biografisch entstandener Beziehungskonflikte oder Traumata. Die aus der Psychotherapie gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch für Beratungsprozesse nutzbar machen. |
Finanzierung, Fördermittel | gFFZ, 1.500 Euro |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | (geplant): Psychoanalyse der Männlichkeit, erscheint voraussichtlich in 2013 |
Kontakt | Prof. Dr. Ilka Quindeau Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt quindeau@fb4.fra-uas.de |