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Titel | Selbstkonzepte und Technikbilder von Studenten der Ingenieurwissenschaften |
Name der ForscherInnen | Dr. Margit Göttert, Dr. Stephanie Braukmann |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Gender-und Frauenforschungszentrum Hessischer Hochschulen (gFFZ) |
Kurzbeschreibung | Angesichts des Fachkräftemangels rückt die Tatsache, dass die Zahlen der Studienabbrüche in vielen ingenieurwissenschaftlichen Fächern seit Jahren hoch sind, verstärkt in das Interesse der Öffentlichkeit. Neuere Forschungsarbeiten zu Studienabbrüchen in den Technikwissenschaften heben hervor, dass vor allem Lernumgebung und Fachkultur Ursachen für Studienabbrüche bei Männern und Frauen in diesen Disziplinen sind. So nennt eine aktuelle geschlechtersensible Studie zur attraktiveren Gestaltung ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge „eine möglichst frühzeitige Entwicklung der Fachidentität der Studierenden“, sowie die Förderung „des Zutrauens in ihre eigenen fachbezogenen Fähigkeiten“ als zentrale Aufgaben für die Reform technikwissenschaftlicher Fachkulturen. Zudem merken die Autorinnen an, dass darüber „hinaus […] das große Bedürfnis der Studierenden nach Verstehen von Technik und nach Zugehörigkeit sowohl zu den Mitstudierenden als auch zur Community der Ingenieure und Ingenieurinnen gestaltungsleitend sein“ sollte. (vgl. Derboven, Wibke/Winker, Gabriele 2010: S. 93). Insgesamt wissen wir nur vergleichsweise wenig darüber, wie männliche Studierende ingenieurwissenschaftlicher Fächer ihr Studium erleben. Denn die Strukturen und Fachkulturen in MINT-Disziplinen, denen im Rahmen der Genderforschung viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, wie beispielsweise lange Arbeitszeiten und ein am Ideal des Familienernährers orientiertes Berufsethos, aber auch Fragen nach Studienmotivation, Technik- und Selbstbildern von Studierenden, sind aus einer geschlechtersensiblen Perspektive bisher vor allem im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Exklusion von Frauen in den Blick genommen worden. Die Fragen nach ihrem Stellenwert für die Inklusion – und Exklusion – von Männern und die Reproduktion dieser Strukturen in der alltäglichen Interaktion sind dagegen bisher nur begrenzt in den Fokus kritischer Geschlechterforschung geraten. So gilt noch immer, was Tanja Paulitz schon 2008 formulierte: „Will man Geschlechterforschung zu Technikwissenschaften betreiben, so muss der Blick über die Frage nach der Exklusion bzw. (marginalisierten) Integration von Frauen hinausgehen, um die sozialen Funktionsmechanismen in den Technikwissenschaften differenzierter zu analysieren. Ausgehend davon sollten sich Forschungsinteressen zunehmend auch auf die Untersuchung der spezifischen Inklusion von Männern in diese Domäne des wissenschaftlichen Feldes richten sowie auf ein vertiefteres Verständnis von Formierungsprozessen ‚technischer Männlichkeiten‘.“ (Paulitz, Tanja 2008: S. 785) Die geplante Untersuchung will an dieses Forschungsdesiderat anknüpfen und in einer qualitativen Erhebung an drei hessischen Fachhochschulen der Frage nachgehen, wie sich Fachhochschulstudenten des Maschinenbaus und der Elektroingenieurwesens in ihren Disziplinen positionieren. Dabei werden mit 30 Studenten ingenieurwissenschaftlicher Fächer mit einem Männeranteil von über 70% (Maschinenbau, Elektrotechnik, Kunststofftechnik, Material- und Produktentwicklung) an mindestens drei hessischen Fachhochschulen narrativ fundierte leitfadengestützte Interviews geführt und mithilfe der dokumentarischen Methode (Bohnsack 2014; Nohl 2012) ausgewertet. Die Auswertung orientiert sich an folgenden Leitfragen:
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Finanzierung, Fördermittel | Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) |
Laufzeit | 2015-2016 |
Kontakt | goettert.m@gffz.de, braukmann.s@gffz.de |