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Titel | Statuspassage Elternschaft. Zur Herstellung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in den pränatalen Praxen von Müttern und Vätern |
Name der ForscherInnen | Rhea Seehaus, Prof. Dr. Lotte Rose |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 |
Kooperationspartner | Junior Prof. Dr. Marc Schulz Universität Siegen |
MitarbeiterInnen | Rhea Seehaus, Kira Proll, Gloria Schmid |
Stichworte | Schwangerschaft, Elternschaft, Familie, Ethnografie |
Kurzbeschreibung | Historisch betrachtet lassen sich die zunehmende aktive Beteiligung von Vätern an der Kinderfürsorge und die Etablierung normativer Elternschaftsideale lesen, die paritätisch orientiert sind. Gleichwohl sind diese Entwicklungen voller Verwerfungen. Es gelingt Elternpaaren trotz guter Absichten oftmals nur unzureichend, den gewünschten Weg zum paritätischen Eltern-sein auch erfolgreich zu gehen. Vielmehr setzen sich mütterliche Dominanzen und väterliche Exklusionen im Kontext der Sorge für das Kind fort. Diese Prozesse der Ungleichheitsherstellung sind Gegenstand des Forschungsvorhabens. These ist, dass sich die Ungleichheiten nicht nur in einem interaktiven Wechselspiel zwischen Mutter und Vater, sondern ebenso zwischen Eltern und den institutionellen Akteuren organisieren. Vor diesem theoretischen Hintergrund ist der Untersuchungsfokus exemplarisch auf das Feld pränataler öffentlicher und semi-öffentlicher Orte gerichtet, an denen Elternschaft geschlechtsspezifisch performativ von den verschiedensten Akteuren hervorgebracht wird. Zu diesen gehören neben den betroffenen Eltern Kliniken, Geburtshäuser, Bildungsstätten und die in ihnen tätigen Personen wie ÄrztInnen, GeburtsvorbereiterInnen, Hebammen, Säuglingsschwestern. Das Forschungsdesign ist im praxeologischen Sinn ethnografisch konzipiert. Kern des Untersuchungsverfahrens sind teilnehmende Beobachtungen in ausgewählten institutionellen Räumen der Inszenierung prä- und postnataler Elternschaft. Es sind dies: Informationsabende in Geburtskliniken und Geburtshäusern, Geburtsvorbereitungskurse von Hebammen und Geburtsberaterinnen, exklusive Kursangebote für werdende Väter. Die Leitfragen der ethnografischen Studie sind: Welche geschlechtsspezifischen Ungleichheiten zur Elternschaft bilden sich in den beobachteten Praxen ab? Welche geschlechtsspezifischen pränatalen Exklusionen, Responsibilisierungen und Normalitätskonstruktionen finden statt? Welche Unterschiede institutioneller Normalisierung von Elternschaft, Mutterschaft und Vaterschaft lassen sich erkennen? Wie unterscheiden sich die Institutionen Klinik, Geburtshaus, Geburtsvorbereitungskurse und exklusive Väterangebote? Welche Konfliktpotentiale zu Mutterschaft und Vaterschaft zeichnen sich in den Praktiken ab? |
Finanzierung, Fördermittel | HMWK |
Laufzeit | 2013-2014 |
Kontakt | rose@fb4.fra-uas.de; seehaus.r@gffz.de |