Detailansicht zum Projekt
Titel | „Unterschiedlich verschieden“ – Formierungsprozesse von Differenz in Praxen und Institutionalisierungsformen Sozialer Arbeit |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Annita Kalpaka, Prof. Dr. Michael May |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Fachhochschule Wiesbaden, Fachbereich Sozialwesen |
MitarbeiterInnen | Studierende des Diplomstudiengangs Soziale Arbeit |
Stichworte | Formierung von Differenz, Soziale Arbeit, Geschlecht, Kultur, Vergeschlechtlichung, Rassismus, Sexismus |
Kurzbeschreibung | Ausgangspunkt des Projektes war, dass kulturelle und geschlechtliche Zugehörigkeiten in sozialen Praktiken immer wieder hergestellt werden müssen. Im Zentrum des Projektes stand die Frage, in welcher Weise auch die Praxen und Institutionalisierungsformen Sozialer Arbeit in solche Formierungsprozesse von Differenz involviert sind und besonders, wie dabei Aspekte von Lebenslagen (als objektive Manifestationsbedingung von Differenz im Sinne soziökonomischer und rechtlicher Faktoren) zu Fragen von Lebensstil (im Sinne kultureller bzw. geschlechtlicher Präferenzen und Gewohnheiten) umdefiniert werden. Da problemkonstituierende Faktoren auf der Ebene von Lebenslagen sich nur bestenfalls vermittelt durch pädagogische Interventionen verändern lassen und es zu ihrer Beseitigung in aller Regel sozialpolitischer Initiativen bedarf, bedeutet eine Kulturalisierung/Ethnisierung wie auch eine vergeschlechtlichende Naturalisierung entsprechender Problemsituationen im Rahmen Sozialer Arbeit nicht weniger als eine ideologische Problemverschiebung. Hinzu kommt, dass solche Prozesse der Herstellung von Differenz immer durchzogen sind von Auseinandersetzungen um Macht: Wessen Bedürfnisse werden von wem wie interpretiert? Welche Bedürfnisartikulationen und -befriedigungsformen werden als normal und welche als abweichend definiert? Im Lehrforschungsprojekt wurde versucht, mäeutisch ausgerichtete Übungen aus dem Bereich einer Aufklärung über Rassismus und Sexismus auch als Forschungsmethoden nutzbar zu machen. Diese Methoden wurden zunächst mit den Studierenden gemeinsam erprobt, reflektiert und verbessert. Im Anschluss haben die Studie-renden diese Methoden dann in verschiedenen Praxisfeldern Sozialer Arbeit – besonders aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit – einem Pretest unterzogen. Zudem wurden auf der Basis einer intensiven Auseinandersetzung mit entsprechen-den Differenz-Theorien Grundpfeiler eines eigenen theoretischen Bezugsrahmens entwickelt. |
Finanzierung, Fördermittel | Zentralmittel der FH Wiesbaden |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Gestaltung des Themenheftes 104 „’Alles schön bunt hier!’ – Zur Kritik kulturalistischer Praxen der Differenz“, Zeitschrift „Widersprüche“ (Juni 2007 http://www.widersprueche-zeitschrift.de/rubrique147.html), darin: Kalpaka, Annita: Unterschiede machen – Subjekt bezogene Erforschung von Diffe-renzproduktion. Einblick in methodische Herangehensweisen May, Michael: Zur (Re-)Produktion sozialer Differenzen auf der Ebene von Kultur und Geschlecht – Grundpfeiler eines theoretischen Bezugrahmens |
Laufzeit | Wintersemester 2006/2007 und Sommersemester 2007 |
Kontakt | Prof. Dr. Anita Kalpaka Prof. Dr. Michael May FH Wiesbaden Fb Sozialwesen Kurt-Schumacher-Ring 18 D-65197 Wiesbaden may@sozialwesen.fh-wiesbaden.de kalpaka@sozialwesen.fh-wiesbaden.de |