Titel | Lücken im Gewaltschutz schließen - Gewalt in Paarbeziehungen älterer Männer und Frauen im ländlichen Raum (LIGS) |
Name der Forscher*in | Prof. Dr. phil. habil. Regina-Maria Dackweiler, Prof. Dr. Reinhild Schäfer, Dipl. Soz. Arb. Franziska Simone Peters |
Institution | Hochschule RheinMain |
Stichworte | Gewalt in Paarbeziehungen Älterer, Ländlicher Raum, Prävention- und Schutzlücken |
Finanzierung | HMWK Forschungsschwerpunkt "Frauen- und Geschlechterforschung" |
Laufzeit | 05/2019 - 04/2020 |
Kontakt | regina-maria.dackweiler@hs-rm.de reinhild.schaefer@hs-rm.de franziskasimone.peters@hs-rm.de |
Kurzbeschreibung | Die „Istanbul-Konvention“ zum Ausgangspunkt des Handlungsbedarfs in der Bundesrepublik Deutschland im Kampf gegen Häusliche Gewalt nehmend, welche die herausragende Bedeutung der verbesserten Prävention hervorhebt, fokussiert das Forschungsprojekt die Problemstellung, dass Partnerschaftsgewalt im Alter (60+) im ländlichen Raum noch kaum thematisiert wird, Unterstützung für ältere Betroffene von GiP selten vorhanden und der Zugang zum Interventions- und Hilfesystem für die Betroffenen erschwert bzw. nicht möglich ist. Das Projekt verfolgt daher die Frage: Wie kann es gelingen, Gewalt in Paarbeziehungen älterer Frauen und Männer im ländlichen Raum zu enttabuisieren, für die Problematik zu sensibilisieren und Hilfe- und Unterstützungsbereitschaft für die Betroffenen zu aktivieren? Diese Frage verweist zum einen auf den Bedarf nach zielgruppenspezifischer Öffentlichkeitsarbeit. Zum anderen weist sie hin auf die Notwendigkeit der Vernetzung von Einrichtungen und Angeboten an der Schnittstelle von Altenhilfe, Gesundheitsdiensten sowie offener Senioren*innenarbeit und den sozialen Diensten zu geschlechtsbezogener Gewalt. Mit Hilfe qualitativer Forschungsmethoden (Sozialraumanalyse, leitfadengestützte Expert*innen-Interviews, Inhaltsanalyse, World Café) und im Rahmen eines partizipativ orientierten, inter- bzw. transdisziplinären Dialogs mit der Praxis zielt das Forschungsvorhaben darauf ab, ergebnisorientierte Antworten für die Praxis auf diese Forschungsfragen zu generieren. Im engen Dialog mit Fachkräften aus dem Bereich des Gewaltschutzes sowie den Institutionen und Akteur*innen der offenen Senior*innenarbeit im ländlich geprägten Kreis Bergstraße/Hessen als Modellregion soll hier ansetzend, erstens ein differenzsensibles und transferfähiges Konzept für eine innovative, weil zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet werden. Zweitens soll eine nachhaltige interinstitutionelle Diskussion und Kooperation zur Thematik im ausgewählten Landkreis Bergstraße initiiert werden. Dies mit dem Ziel, GiP älterer Frauen und Männer benennen zu können und die Bereitschaft zu fördern, dieser - gestützt auf eine regionale Vernetzungskette - präventiv und interventiv entgegenzutreten. |