Titel | „Queer Professionals“ – Professionalität zwischen „queerer Expert*in“ und „Andere*r“ in der Sozialen Arbeit“ (QueerProf) |
Name der Forscher*in | Prof. Dr. Davina Höblich, Steffen Baer M.A. |
Institution | Hochschule RheinMain , FB Sozialwesen |
Stichworte | Professionalität Sozialer Arbeit, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Antidiskriminierung |
Finanzierung | Hessischer Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt (APAV) des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration |
Laufzeit | 06/2020 - 12/2021 |
Kontakt | Davina.Hoeblich@hs-rm.de, Steffen.Baer@hs-rm.de |
Kurzbeschreibung | Die Entwicklung einer Geschlechteridentität und ein Bewusstwerden der eigenen sexuellen Orientierung gehören zu den wesentlichen Aufgaben in der jugendlichen Identitätsentwicklung. Hiermit verbunden ist die Suche nach Partnerschafts- und Lebensformen. Entsprechend fasste die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter BAGLJÄ 2003 den Beschluss, dass die „sexuelle Orientierung ein relevantes Thema der Jugendhilfe [ist]“. Dies erfolgte mit der Absicht, bei der Fortentwicklung der Leistungen für Kinder und Jugendliche das Thema sexuelle Orientierung angemessen zu berücksichtigen (BAGLÄ Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter 2003). Von Schule als auch der Kinder- und Jugendhilfe wird eine vorurteilsfreie und angemessene Berücksichtigung der Situation von LSBT*IQ-Jugendlichen gefordert. Jungen Menschen, die sich nicht mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren oder nicht-heterosexuell Begehren müssen sich einer Zeit, die von der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und gleichzeitiger hohe emotionaler und finanzieller Abhängigkeit von Personen und Institutionen geprägt ist, zusätzlich und nach wie vor mit der Bewältigung von Diskriminierungen als sexuelle und geschlechtliche Minderheiten auseinandersetzen. Aufgrund der Abhängigkeiten und der zusätzlichen Herausforderungen gelten LSBT*IQ-Jugendliche daher als vulnerable Gruppen, die auf Unterstützungsangebote auch seitens der Kinder- und Jugendhilfe angewiesen sind. Dabei ist es wichtig, dass lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche auf reflektierte und kompetente Fachkräfte treffen, die sie in der Auseinandersetzung sowohl mit LSBT*IQ-spezifischen Themen, als auch in Fragen altersspezifischer allgemeiner Themen (Beziehung zu den Eltern, Schule, Freundschaften, Berufswahl etc.) unterstützen und ihnen zur Seite stehen. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei auch den gegenüber Adressat:innen geouteten LSBT*IQ-Fachkräften zu, da sie u.a. als Rollenmodelle und positive Identifikationsfiguren im Sinne signifikanter Anderer fungieren können.
Policy: Es werden Handlungsempfehlungen für sozialpolitische Maßnahmen der wohlfahrtsstaatlichen politischen Akteur*innen sowie Träger der Sozialen Arbeit (Landesjugendamt, Landesgesundheitsämter, Pflegekassen etc.) gegeben. |