Heterogene Geschichte der Mathematik
Da nicht nur die Frauen unsichtbar gemacht wurden, sondern auch nicht-westliche Kulturen, ist es sinnvoll, in der Lehre auf die Urgroßväter und Urgroßmütter der Mathematik einzugehen, die viel heterogener sind, als wir heute häufig erfahren. Denn jenseits der Darstellung von Mathematikerinnen und ihren Erfolgen in der Wissenschaft, kann auch die Darstellung von Diversität in anderen Bereichen die Lehre vielfältiger machen. So könnten zum Beispiel David Blackwell, Benjamin Banneker und Abu Dscha'far Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi erwähnt werden. David Blackwell (1919-2010) war der erste Afroamerikaner, der in die National Academy of Sciences aufgenommen wurde (1965) und auch der erste afroamerikanische Professor mit fester Anstellung in Berkeley. Als erster afroamerikanischer Wissenschaftler überhaupt gilt Benjamin Banneker (1731-1806), der die erste funktionierende Uhr konstruierte. Und Abu Dscha'far Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi (um 780 - um 850) war Mathematiker, Astronom und Geograph und hatte mit seinen beiden Büchern über indische Zahlen und Rechenverfahren großen Einfluss auf die Mathematik im Vorderen Orient und dann auch auf die weitere Entwicklung im Westen. Aus seinem Nachname al-Chwarizmi, latinisiert: Algorismi, wurde der heutige Begriff Algorithmus abgeleitet.