Unterschiede zwischen den Hochschulen
In einigen Bereichen zeichnen sich deutliche Unterschiede beim Frauenanteil an den einzelnen hessischen Hochschulen ab. Berücksichtigt werden hier nur vergleichbare Studiengänge.
Die Frankfurt University of Applied Sciences kann mit einem relativ hohen Frauenanteil in der Informatik punkten (22,8% gegenüber 12,5% an der TH Mittelhessen und 7,6% in Fulda).
Sie führt auch beim Frauenanteil in der Wirtschaftsinformatik (28,8% gegenüber 18,6% in Fulda und 16,9% an der TH Mittelhessen) sowie in der Ingenieurinformatik (23,3% gegenüber 8,5-10,5% in der Technischen Informatik an der THM) – allerdings läuft dieser Studiengang aus
Insgesamt ist der Frauenanteil in den Studiengängen Bauingenieurwesen, Elektro- und Kommunikationstechnik und Maschinenbau an der FRA-UAS unterdurchschnittlich im hessischen und im bundesdeutschen Vergleich.
Im Bauingenieurwesen hat Frankfurt einen Frauenanteil von nur 12,7-17,2% (Spitzenwert: 28,7% an der TH Mittelhessen), dafür aber mittlerweile 34,6% Frauen in der Geoinformation und Kommunaltechnik.
Mit dem neuen Studiengang Mechatronik belegt die FRA UAS beim Frauenanteil den letzten Platz (mit 1,3%).
Die Hochschule RheinMain hat mit 25,6% Frauenanteil in der Medientechnik den höchsten Wert im Bereich Elektro- und Informationstechnik (Durchschnitt 10%, niedrigster Wert 1,6%). Ihre Studiengänge belegen beim Frauenanteil sonst meistens die mittleren Ränge. Mit dem neuen, stark nachgefragten Studiengang Immobilienmanagement ist ihr auf Anhieb gelungen, Frauen und Männer gleichermaßen anzusprechen. Der Frauenanteil liegt hier bei knapp 50%.
Im Bereich der Physikalischen Technik liegt sie mit einem Frauenanteil von 17,9-22,2% vor der TH Mittelhessen (14,5%)
Die Hochschule Fulda hat den Spitzenwert in der Medieninformatik (33,6% gegenüber 24,5% an der HRM und 20,5% an der THM), liegt aber bei der Angewandten Informatik mit 7,6% mittlerweile an letzter Stelle (Spitzenreiter ist hier die FRA-UAS mit 22,8%).
Der neue Studiengang Hebammenkunde, der theoretisch auch Männern offen steht, spricht dagegen bisher zu 100% nur Frauen an. Auch in den anderen gesundheitswissenschaftlichen Studiengängen ist der Frauenanteil sehr hoch (84,6 und 91,4%), höher als im Pflegebereich.
Die Hochschule Darmstadt weist zusammen mit der FRA UAS den niedrigsten Frauenanteil im Bereich Maschinenbau auf (4,2 und 4,1%), hat aber in der Kunststofftechnik immerhin 15,7% Frauenanteil.
In der Elektro- und Informationstechnik hat sie den größten Studiengang und weist den zweithöchsten Frauenanteil auf (9,8% gegenüber 16,8% an der THM, die Medientechnik an der HRM mit 25,6% ausgenommen).
Mit ihren fünf neuen Studiengängen im Bereich Digitaler Medien, die die alten Studiengänge Digital Media ersetzen, hat sie auf Anhieb einen höheren Frauenanteil bei den Studierenden erreicht (32,1-60%). Ausnahme ist nur der Studiengang Sound and Music Production, in dem nur 8% Frauen im ersten Durchgang vertreten sind.
Die Technische Hochschule Mittelhessen hat den höchsten Frauenanteil in der Architektur (60,6% gegenüber 52,6% in Frankfurt), der Unterschied fällt aber geringer aus als im Vorjahr, und den Spitzenwert im Bauingenieurwesen (28,7% gegenüber 12,7-17,2% in Frankfurt).
Sie hat den höchsten Frauenanteil im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (16,4%, die Medientechnik an der HRM mit 25,6% ausgenommen, der zweitniedrigste Wert in Frankfurt liegt bei 2,4%). Allerdings belegt sie mit ihrem Studiengang Elektronik mit einem Frauenanteil von 1,6% auch den letzten Platz in dieser Liste.
Sie weist hohe Frauenanteile in spezialisierter Informatik (Medizinische Informatik 50%, Bioinformatik 28,2%) auf, ist aber weit abgeschlagen in der Wirtschaftsinformatik (16,9%, Spitzenwert 28,8% in Frankfurt), und hat niedrige Frauenanteile in der Technischen Informatik (8,5-10,5%, Spitzenwert Ingenieurinformatik in Frankfurt 23,3%). In der Allgemeinen Informatik hat sie den zweitniedrigsten Frauenanteil (12,5% gegenüber dem Spitzenwert von 22,8% in Frankfurt), ebenso im Wirtschaftsingenieurwesen (17,1% gegenüber 25,5% in Fulda und 31% im neuen Online-Studiengang in Frankfurt).
Im Bereich Logistikmanagement fällt sie deutlich hinter Fulda zurück (29,6 zu 37,9%). Im Bereich der Bio-, Chemie-, Medizin- und Umwelttechnologien bietet sie ein breites Angebot von Studiengängen mit Frauenanteilen von 30-69%.