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Titel | Begleitforschung des Pilotprogramms 'MädchenStärken' |
Namen der ForscherInnen | Prof. Dr. Lotte Rose, Dr. Margitta Kunert-Zier |
Institution, an der die Forschung durchgeführt wurde (Fachhochschule, Fachbereich) | Frankfurt University of Applied Sciences, Fb 4 |
Stichworte | Mädchenarbeit, Mädchensport |
Kurzbeschreibung | MächenStärken' ist ein gemeinsames Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des Sportartikelherstellers Nike. Es will Mädchen und junge Frauen motivieren, sich durch Sport öffentliche Räume zu erobern, gegen Benachteiligung wirken, Mut machen mitzuspielen, mitzureden und selbst Initiative zu ergreifen. Sechs Träger im Bundesgebiet, zwei in West- und vier in Ostdeutschland, die Konzepte einer sportbezogenen Mädchenarbeit realisieren, werden seit Beginn des Jahres 2004 in einer Pilotphase gefördert (mehr Infos unter www.maedchenstaerken.de). 2005 soll sich eine Hauptförderphase anschließen. Die Pilotphase wird wissenschaftlich begleitet, um anhand der Ergebnisse die Hauptförderphase zu konzipieren. Die Begleitforschung enthält folgende Ebenen: 1. Erfassung der Rahmendaten der verschiedenen Projekte (Trägerkonstellation, Fachkräfte, Qualifikationen, Räume, Angebote, Kooperationen, Zielgruppen) 2. Qualitative Bestandsaufnahme zu den Entwicklungsproblemen und Schubmomenten der Projektepraxis 3. Einfangen der Subjektperspektive der Adressatinnen. Es wurde zum Beginn und zum Ende der Projekte eine Befragung der Teilnehmerinnen und der Teams mittels teilstandardisierter Fragebögen durchgeführt. Dabei war von besonderem Interesse, wie die Mädchen selbst die Wirkungen der Projekte einschätzten. Die spektakulären, für Mädchen eher ungewöhnlichen Sportarten wie z. B. Klettern, Skaten, Breakdancing und Straßenfußball und deren Präsenz in der Öffentlichkeit wirkten nach den Selbstaussagen der Mädchen offensichtlich bei einem Großteil der Teilnehmerinnen stärkend. Mehr als zwei Drittel der Mädchen gaben an, dass ihr Selbstbewusstsein gestiegen ist, dass sie sich lieber in der Öffentlichkeit bewegen und insgesamt mutiger und selbständiger fühlen. Ein Großteil der Mädchen (65 %) betonte eine gestiegene Anerkennung durch Jungen. Die stärkere Anerkennung durch andere Mädchen spielte dagegen eine geringere Rolle (54 %). Allerdings scheinen knapp die Hälfte der Mädchen die Anerkennung ihrer Aktivitäten durch Erwachsene zu vermissen. Die Mädchen bringen eine Vielfalt von Argumenten für Mädchenförderung im Sport. Auch die kleine Gruppe von Mädchen, die im Fragebogen besonders darauf verweisen, dass sie schon vor dem Projekt selbstbewusst waren, wünschten eine weitere Förderung von Mädchen. So findet eine 15-jährige BMX-Fahrerin diese Projekte gut, 'weil man sich mehr bemüht, wenn man gefördert wird'. Eine 14-jährige Skaterin merkt an: 'weil man es sonst nicht probiert, wenn es einem keiner zeigt.' Bei der Befragung der Teams fällt auf, dass die Mädchen durchgängig von den Fachkräften unterschätzt wurden. So wird hervorgehoben, dass man die 'Bewegungsfreudigkeit' der Mädchen, die 'Schnelligkeit der Lernerfolge' und den 'großen Mut mancher Mädels' nicht erwartet hatte. Ebenso hat überrascht, dass sie keineswegs 'zimperlich' waren: 'Die Mädchen waren stolz auf ihre eigenen Leistungen. Auch wenn sie sich leicht verletzten (Schrammen), fuhren sie weiter!' |
Finanzierung, Fördermittel | Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Berlin; Nike |
Laufzeit | 05/2004-11/2004 |
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt | Burrmann, Ulrike (2006): Mädchen stärken durch Straßenfußball. Evaluation eines Projektes. In: Betrifft Mädchen, Heft 4/2006 Kopietz, Hannah (2004): B-Girlzz fight the power. Junge Frauen in der Breakdance-Szene. In: Betrifft Mädchen, Heft 3/2004 Kunert-Zier, Margitta (2005): ... weil man es sonst nicht probiert, wenn es einem keiner zeigt! Mädchen in außergewöhnlichen Sportarten. In: Sozialmagazin Heft 10/2005, S. 29 ff |
Kontakt | Prof. Dr. Lotte Rose Frankfurt University of Applied Sciences Fb 4 Soziale Arbeit und Gesundheit Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main rose@fb4.fra-uas.de Dr. Margitta Kunert-Zier m.kunert-zier@gmx.de |